Moritz Rugendas, La Siesta, 1850, © Bank Itaú Collection, Sao Paolo, Foto: João L. Musa/Itaú Cultural

Mut, liebe Julie! Moritz Rugendas und die Malerin Julie Hagen Schwarz

17.03.–04.06.2016 im Schaezlerpalais

Künstlerfreundschaften sind ein ergiebiges Thema in der Kunstgeschichte. Insbesondere wenn ein Künstler und eine Künstlerin sie eingehen und sich im gegenseitigen Schaffensprozess fördern und beeinflussen. Der Augsburger Maler und Südamerikareisende Moritz Rugendas traf 1848 in München die junge, aus dem Baltikum stammende Malerin Julie Hagen und wurde ihr Mentor.

Die Ausstellung verfolgt die Spuren dieser bisher unbekannten Freundschaft, die aus den wiederentdeckten Briefen der Künstlerin nachgezeichnet werden kann, und wirft einen Blick auf das bisher selten gezeigte Spätwerk des Künstlers sowie das OEuvre der russischen Malerin, die zu den wenigen Künstlerinnen um 1850 gehört, die sich – mithilfe des Mentors Rugendas – zunächst in der bayerischen Kunstmetropole, später in Rom durchsetzte.

Zugleich beleuchtet die Präsentation mit Namen wie Wilhelm von Kaulbach, Carl Rottmann, August Riedel und Ernst Meyer das weitverzweigte Künstlernetzwerk im Umkreis. Dies schließt nicht zuletzt die Auseinandersetzung mit der Geschichte der in der Region ansässigen Künstlerinnen im 19. Jahrhundert ein. Zahlreiche, bisher nicht ausgestellte Gemälde werden gezeigt, ergänzt durch zeitgenössische Briefe und Fotografien.

Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog im Wißner-Verlag erschienen.