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Francisco de Goya, Capricho Nr. 63 © Fundación Museo de Artes do Gravado á Estampa Dixital

„Seht wie würdevoll!“Spanische Meistergrafik von Goya und Dalí

24.10.2025-25.01.2026 im Schaezlerpalais

Zwei herausragende Bilderfolgen der spanischen Künstler Francisco de Goya (1746 – 1828) und Salvador Dalí (1904 – 1989) stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Den Anfang machen die gesellschaftskritischen Blätter aus „Los Caprichos“ von Goya, die zwischen 1793 und 1799 entstanden. Sie zählen heute zu den berühmtesten grafischen Zyklen der europäischen Kunst und sind Wegbereiter der Moderne.

Als Hommage an seinen großen Landsmann transformierte zwei Jahrhunderte später von 1973 bis 1977 Salvador Dalí dieses Schlüsselwerk in seine surreale Formensprache und antwortet auf dessen bittere Ironie: „Seht wie würdevoll“! („Miren que grabes!”). Es erwartet Sie ein künstlerischer Dialog zweier Grafikfolgen, die in einer Auswahl als großzügige Leihgaben aus Spanien für einige Monate zu Gast in Augsburg sind.

Führungen

„Los Caprichos“ – Gesellschaftssatire bei Goya und Dalí

Bereits im Titel „Seht wie würdevoll!“ („Miren que grabes!”) schwingt der ironische Charakter der Grafikfolge mit. Abgeleitet vom italienischen Capriccio – unbeschwerte Laune, Einfall – verharmlost die Bezeichnung „Los Caprichos“ den Inhalt des vielfältig gesellschaftskritischen Bilderzyklus. Es handelt sich dabei um eine Serie von 80 Blättern, von denen insgesamt 300 Serien gedruckt wurden. In den Handel kamen 1799 nur wenige davon, da Francisco de Goya diese aus Angst vor Inquisition frühzeitig einstellte. Die inhaltliche Verschlüsselung der Zeichnungen mag auch zu seinem eigenen Schutz gedient haben – damals wie heute noch, stellt die Interpretation dieser mehrdeutigen Gesellschaftssatire eine Herausforderung dar. 

Salvador Dalí ließ die komplette Folge mittels eines fotomechanischen Druckverfahren, der sogenannten Heliogravüre, reproduzieren und überarbeitete diese Blätter von 1973 bis 1977. In seiner eigenen Formensprache setzt auch er sich in seinem Zyklus in kritischer Weise mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der Zeit auseinander und steigert Goyas „Los Caprichos“ ins Surreale. 

Die Augsburger Ausstellung im Schaezlerpalais greift jeweils einzelne Bildpaare heraus und betrachtet ihre mögliche Deutung im historischen und gesellschaftlichen Kontext.

Die ausgestellten Grafiken sind Leihgaben der nordspanischen Fundación Museo de Artes do Gravado á Estampa Dixital. Unterstützt wird die Ausstellung durch die Stadtsparkasse Augsburg und die Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung. Herzlichen Dank!

Herzliche Einladung zur Eröffnung am Donnerstag, 23. Oktober 2025, um 18 Uhr.

Mit freundlicher Unterstützung der