Metamorphosen (Ausschnitt) © Herlinde Koelbl
Metamorphosen (Ausschnitt) © Herlinde Koelbl

Herlinde Koelbl - Metamorphosen

16.12.2022–29.05.2023 im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast

FINALE mit besonderen Öffnungszeiten:
Pfingstwochenende SA/SO von 10 bis 21 Uhr geöffnet; Pfingstmontag von 10-17 Uhr geöffnet!

Herlinde Koelbl, die wohl bedeutendste Portrait- und Menschenfotografin unserer Zeit, hat ihrem umfassenden fotografischen Werk ein neues, inspirierendes Kapitel hinzugefügt. Ihr Projekt „Metamorphosen“ zeigt erstmals nicht den Menschen selbst, sondern reflektiert sein Sein im Wesen der sich beständig verändernden Natur. Das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst präsentiert die über 100 faszinierenden Farbfotografien von Herlinde Koelbl exklusiv und zum ersten Mal in einer groß angelegten Schau.


Keines verbleibt in derselben Gestalt, und Veränderung liebend
Schafft die Natur stets neu aus anderen andere Formen
Und in der Weite der Welt geht nichts – das glaubt mir – verloren;
Wechsel und Tausch ist nur in der Form. Entstehen und Werden
Heißt nur anders als sonst anfangen zu sein, und Vergehen
Nichts mehr sein wie zuvor.
(Ovid)

 

Herlinde Koelbl, September 2022:
 

„In der langen Reihe meiner Projekte ist es das erste Mal, dass keine Menschen zu sehen sind. Doch ein Thema, das sich durch meine Arbeiten zieht, ist geblieben, die Vergänglichkeit. Doch nun liegt mein Fokus auf der Natur. In ihr bleibt nichts wie es ist. Entstehen, Werden und Vergehen. In den „Metamorphosen“ sind alle Lebensthemen enthalten. Es sind die Sollbruchstellen für Verwandlung. 
Im Vergehen lässt die Natur eine neue Schönheit und eine veränderte Wahrnehmung entstehen. Es bedarf einer besonderen Achtsamkeit, eines genauen Hinschauens, dies zu erkennen.
Die Natur erschafft unglaubliche Formen, Farben und Strukturen. Alles wandelt sich, wird spröde, erschlafft oder erstarrt, wechselt den Aggregatszustand. Farben verändern sich in ihrer Intensität und Skala der Tonalität. Durch Hervorhebung von Details entstehen eigene Bildkompositionen. Eine neue Ebene von Realität und Wahrnehmung erscheint. Die Bilder werden abstrakt, ein Schwebezustand wird erreicht. Eine Art visuelle Archäologie, die sich überlagert oder auch kollidiert mit den Bildern oder Vorstellungen, die wir zu kennen glauben. Gegenwart und Vergangenheit fließen ineinander. Und die Zukunft liegt im Wiedererscheinen.“ 

Zur Ausstellung ist ein Katalog im Steidl-Verlag erschienen.