Provenienzforscher Horst Kessler © M. Harrer / KMA
Wilhelm Trübner, Bildnis Karl Haberstock, 1914 (Foto: Andreas Brücklmair)
Nicolaes Berchem, Gesellschaft am Seehafen, um 1675 (Foto: Andreas Brücklmair)
Familie Haberstock um 1900 © Karl und Magdalene Haberstock Stiftung

Provenienzforschung

Seit 2001 wird in den Kunstsammlungen & Museen Augsburg Provenienzforschung betrieben. Mit der Hamburger Kunsthalle, dem Walraff-Richartz-Museum in Köln und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München waren die Augsburger Kunstsammlungen nach der Washingtoner Erklärung von 1989 und nach der Gemeinsamen Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände eines der ersten Museen, das Recherchen über die Herkunft ihrer Bestände durchführte. Zunächst wurden die Kunstobjekte aus der Sammlung des umstrittenen Kunsthändlers Karl Haberstock, der während des Naziregimes eine wichtige Rolle im Kunsthandel einnahm, untersucht.

Umfangreiche Publikationen

Die Ergebnisse dieser Forschungen wurden Ende 2008 von dem Historiker Horst Keßler in einer vom Stiftungsamt der Stadt Augsburg finanzierten, umfangreichen Publikation veröffentlicht (Horst Keßler: Karl Haberstock. Umstrittener Kunsthändler und Mäzen, hrsg. von Christof Trepesch, München 2008).

Vielfältige Unterstützung

Mit Unterstützung der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung in Berlin haben die Kunstsammlungen und Museen mit der Aufarbeitung des hauseigenen Bestandes begonnen. Von Juli 2009 bis Juni 2011 wurde ein Projekt in Angriff genommen, in dem die Unterlagen und Akten, die die hauseigenen Bestände betreffen, dahingehend untersucht wurden, inwiefern sich möglicherweise zu einzelnen Objekten Verdachtsmomente auf Provenienzlücken bzw. unrechtmäßigen Erwerb ergeben.

Sowohl die Forschungen zu den Objekten aus der Karl und Magdalene Haberstock-Stiftung wie auch die zu den hauseigenen Beständen werden seit Oktober 2012 von den Kunstsammlungen und Museen mit Unterstützung des Stiftungsamtes der Stadt Augsburg fortgeführt.