Künstlich auf Welsch & Deutsch – Bayerische Landesausstellung 2010

2.05.–10.10.2010 im Maximilianmuseum

Noch heute kann man bei einem Rundgang durch Augsburg erleben, warum sich die alte Reichsstadt gerne mit dem Titel „nördlichste Stadt Italiens“ schmückt: viele der Augsburger Gebäude und Brunnen wurden im Geiste der italienischen Renaissance gestaltet und geben ihr ein zuweilen mediterranes Flair. Aber auch unzählige der in Kirchen und Museen verwahrten Kunstwerke zeigen deutlich Einflüsse aus dem Süden.

Seit dem ausgehenden Mittelalter etablierte sich Augsburg als Handelsstadt von Weltgeltung. Kaufleute wie die Fugger knüpften enge Kontakte nach Italien. Künstler wie Hans Burgkmair, Jörg Breu oder Albrecht Dürer bereisten Oberitalien und brachten von dort die „welsche“, also die neue italienische Formensprache mit. Künstlich auf Welsch & Deutsch – Bayerische Landesausstellung 2010 Maximilianmuseum vom 21. Mai – 10. Oktober 2010 Den Höhepunkt erreichte das „Welsche“ in Augsburg um 1600, als mit dem Baumeister Elias Holl und dem Bildhauer Adrian de Vries zwei herausragende Künstler das mittelalterliche Gesicht der schwäbischen Reichsstadt durch ihre Werke mit der italienischen „Moderne“ verwoben.

Die Bayerische Landesausstellung im Maximilianmuseum beleuchtet die kulturellen Beziehungen zwischen Bayern und Italien im 15./16. Jahrhundert mit herausragenden Beispielen unter anderem von Hans Holbein d.Ä., Hans Daucher, Lukas Cranach d.Ä., Albrecht Dürer, aber auch Tizian und Tintoretto. Zur Landesausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog zum Preis von 18 Euro.