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Blumen, Schwäne und Chinesen – 300 Jahre Meissner Porzellan

05.11.–2010–06.02.2011 im Maximilianmuseum

Das diesjährige 300. Jubiläum der Porzellanmanufaktur Meissen ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich erstmals mit den Beständen an Meissner Porzellan im Magazin des Maximilianmuseums zu beschäftigen. Dass die ständige Sammlung des Hauses herausragende Beispiele Meissner Porzellans enthält, das um 1730 von sog. "Hausmalern" in Augsburg z.B. mit "Goldchinesen" verziert wurde, ist bekannt. Diese keramischen Kostbarkeiten sind auch nicht Thema der Sonderausstellung.

Nahezu unbekannt ist, dass "Weißes Gold" aus Meissen auch in Augsburg gesammelt wurde und die Stadt 1909 eine Porzellansammlung erwarb, die zu ihrer Zeit als die bedeutendste Sammlung dieser Art in Süddeutschland galt.

Es handelt sich um die Sammlung des Augsburger Buchhändlers und Antiquars Albert Fidelis Butsch (1839-1917) - eine mehr als 600 Porzellane umfassende Kollektion, darunter fast 400 Erzeugnisse der Meissner Manufaktur.

Das "Porzellanzimmer" des Maximilianmuseums war für knapp 20 Jahre eine Attraktion des Hauses. Durch unbefugten Abverkauf aus dem Porzellanzimmer durch die damalige Museumsleitung und durch einen mysteriösen Vitrinenbruch im Frühjahr 1930 ging jedoch ein Großteil dieser einzigartigen Kollektion verloren. Ihr Schicksal wird im Ausstellungskatalog in einem einführenden Aufsatz vom Leiter des Maximilianmuseums, Dr. Christoph Emmendörffer, näher beleuchtet. Der Rest der "Sammlung Butsch" mit einem immer noch ansehnlichen Bestand vor allem an Meissner Porzellan verblieb seitdem im Museumsmagazin.

Anläßlich des 300jährigen Meissen-Jubiläums wird nun erstmals seit Jahrzehnten diese völlig unbekannte Sammlung in einer kleinen, exquisiten Auswahl von knapp 50 wertvollen Exponaten der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Sonderausstellung „Blumen, Schwäne und Chinesen“ wurde von der Kunsthistorikerin Dr. Christina von Berlin kuratiert, die auch den wissenschaftlichen Katalog verfasste. Die Ausstellung präsentiert die Meissner Porzellane nicht chronologisch, sondern systematisch nach Objektgruppen und charakteristischen Dekoren und veranschaulicht die Vielfalt und hohe Qualität der Erzeugnisse der ersten europäischen Porzellanmanufaktur.

Zur Ausstellung ist ein reich bebildeter Katalog (166 Seiten) zu Preis von 12,80 Euro erschienen.