Silberschatz aus Oberhausen © Kunstsammlungen & Museen Augsburg, Foto: Andreas Brücklmair

Neue Ausstellung: Die Römerfunde aus Oberhausen

Neue Ausstellung im Römerlager im Zeughaus: Die Römerfunde aus Oberhausen

17.12.2021 - 16.01.2022, Römerlager im Zeughaus

In einer kleinen Ausstellung innerhalb des Römerlagers im Zeughaus sind ab heute die beiden spektakulären Römerfunde aus Oberhausen zu sehen. Diese waren bei Ausgrabungen auf einem Baugrund im Augsburger Stadtteil Oberhausen entdeckt worden. Erstmals sind sie nun in der Öffentlichkeit zu sehen. Darunter sind so interessante Stücke wie eine kunstvoll gestaltete Öllampe, geschmückt mit dem Gott Sol, Silberschmuck mit filigranen Insekten oder auch Silbermünzen aus dem größten Silberschatzfund, der je auf bayerischem Boden gemacht wurde. Die Stücke sind vorwiegend noch im Zustand ihrer Entdeckung, das heißt noch nicht gereinigt oder poliert. Auf einem Touchscreen in der Ausstellung lassen sich Fotos mit erodierten und mit Steinen verklumpten Fundstücken durch Röntgenbilder überlagern. So erfährt der Betrachtende wie zuvor schon die Archäologen, was sich im Inneren des unförmigen Gebildes tatsächlich verbirgt. Im Anschluss an die Präsentation beginnt die spannende wissenschaftliche Auswertung.

Die Fundstücke

Ein Teil des größten römischen Silberschatzes, der je auf dem Gebiet des heutigen Bayerns gefunden wurde, wird als Herzstück der Ausstellung in einer Vitrine präsentiert. Die sogenannten Denare stammen aus dem 1. und 2. Jahrhundert. Insgesamt hatte der Schatz, der aus rund 5.600 Münzen besteht ein Gewicht von rund 15 Kilogramm.
Bei den Neufunden, welche zu bestätigen scheinen, dass die Römer bereits in den Jahren zwischen 8 und 5 vor Christus ein Militärlager auf dem Gebiet des heutigen Augsburger Stadtteils Oberhausen gründeten, handelt es sich um Fragmente und Artefakte mit einem Gesamtgewicht von über 400 Kilogramm. Gefunden wurden Waffen, Werkzeuge, Geräte, Schmuck, über 800 Münzen, Geschirr und Transportgefäße. Ein Teil davon ist nun in der Ausstellung zu sehen. Sie zeigen auch welche logisti-schen Meister die Römer damals schon waren.

Die Wiege des römischen Augsburgs in Oberhausen 

Der heutige Augsburger Stadtteil Oberhausen ist schon seit über 300 Jahren als Fundort bedeutender römischer Hinterlassenschaften bekannt. 1709 wurde ein Pfeilergrabmal entdeckt, das seither das Wappen Oberhausens zierte. 1913 wurden in einer Kiesgrube bereits größere Mengen frührömischer Funde geborgen: Die Wiederentdeckung dieser Fundstelle führte 2020 zu den jetzt gezeigten Neufunden. Luxusgeschirr aus dem Mit-telmeerraum, Austern, Wein- und Ölamphoren zeugen vom hohen Lebensstandard der Soldaten und Zivilisten im neu eroberten Gebiet zur Zeit von Christi Geburt. Schmuck und Ausrüstungsgegenstände weisen auf die Herkunft und Zusammensetzung der Siedler und der Militärtruppen hin. Sie zeigen deutlich: Die Wiege des römischen und damit auch des heutigen Augsburg befand sich in Oberhausen.

Blick in die Ausstellung "Die Römerfunde aus Oberhausen", Foto: Monika Harrer, KMA